An Tag 3 bei Young Animation 2 hatte die Technik so ihre Tücken: Es gab Bild, aber keinen Ton. Die Beteiligten arbeiteten mit Hochdruck an der Problemlösung. Da bereits nach 15 Minuten klar war, dass die Fehlerbeseitigung mehr Zeit in Anspruch nehmen sollte, entschied sich die charmante Moderatorin dazu, die anwesenden Künstler, deren Filme an diesem Abend gezeigt werden sollten, zu einem Gespräch vor die Leinwand zu bitten.
Der Film Ooze wurde tatsächlich von einem ehemaligen Lift-Boy (Kilian Vilim) kreiert. Er litt aufgrund des Jobs an Burnout. Wir erfuhren zudem, dass die israelische Künstlerin Doreen Shwartzman nicht nur toll animieren kann, sondern auch noch gut kochen kann, und ihr Film nicht The Beer sondern The Bear heißt (was im Publikum für großes Gelächter sorgte).
Trotz einer Verzögerung von rund 40 Minuten starteten die Filme dann endlich unter großem Publikumsapplaus. Besonders positiv aufgefallen ist uns der Film Twin Islands der von zwei Königen handelt, die auf Zwillingsinseln regieren, auf der alles doppelt geschieht. Als dann eines Tages die Königin von Twin Island West nur ein Baby bekommt, reagiert der König panisch...
Sehr schön anzusehen war auch der Beitrag Slices Of Summer in dem die etwas verrückte Olivia erzählt, was Sie am Sommer besonders mag. In Enough werden Situationen des Alltags gezeigt, in der Personen an den Rand der Selbstbeherrschung geraten. Spätestens bei der Bus-Szene konnten auch wir dem Lachen nicht mehr standhalten. Wie auch schon bei Young Animation 1 fielen einige der Beiträge durch eine recht düstere Atmosphäre und oftmals gewalttätige Handlungen etwas aus dem gewohnten ITFS-Rahmen. Der Internationale Wettbewerb 3 startete pünktlich. Der Film Marfa handelt von einer Stadt im Grenzgebiet von Texas und überzeugte mit kurzen Bild- und Soundsequenzen. Selbst als wir den Kurztext im ITFS-Programmheft gelesen hatten, konnten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht ahnen, was uns bei Sexe Faible zugemutet werden sollte. Für Jugendliche und Erwachsene mit zartem Gemüt, war das wahrlich nichts. Da hat dann auch die Umsetzung im "Angela Anaconda"-Stil leider nichts mehr retten können. In Fuse (von Malaeke Farhangadib) gerät eine Maus in eine Falle. Eine Gruppe Männer diskutiert mit derben Texten, wie das Tier am besten zu töten sei. Schließlich schlägt ein Fremder vor, es frei zu lassen.
Fazit: Auch hier gab es einige Beiträge die wir persönlich als stark grenzwertig betrachten. Wir stellen uns daher die Frage, ob hier nur persönliche Erfahrungen künstlerisch verarbeitet wurden oder ob die momentanen Welt-Debatten (#MeToo, Kriege, fragliche Wahlergebnisse) hier zusätzlich Einfluss genommen haben. Ihr seid neugierig und möchtet ein paar Beiträge anschauen? Dann klickt hier: Slices Of Summer - Yoselyn Sánchez Arias Enough - Anna Mantzaris